Heimatmuseum Obing

Das kleine Museum, das Ihnen die Geschichte von Obing zeigt

Hipposandale

(Hufschuh für fußkranke Pferde)

Ein weiterer Fund konnte nunmehr im Heimatmuseum Obing ausgestellt werden. Die Hipposandale schlummerte bis jetzt im Archiv der Gemeinde und wurde dem Museum zur Ausstellung in einer der neuen Vitrinen, die dem Museum vom Musikarchiv des Bezirks Oberbayern überlassen wurden, übergeben.

Die Hipposandale wurde 1962 von Arthur Jelsen in der Nähe des Mühlbachs gefunden. Laut Materialanalyse stammt sie aus dem Jahr 80 nach Christus.

Das Wort Hipposandale stammt ab von dem griechischen Wort „hippo“ (Pferd). Die Verwendung war gedacht für Tragtiere wie Maultiere, Echsen, Ochsen und Pferde, welche vorzugsweise in schwierigem Gelände unterwegs waren. Eine Hipposandale bestand aus einer waagrechten und annähernd rechtwinkeligen Bodenplatte, in welcher vier spitze Stollen eingeschmiedet wurden. Vorne befand sich ein Haken mit halber Krümmung (Zehenaufzug). Der hintere Haken (Ballenaufzug oder Bremshaken) war etwas niedriger. Wichtig waren die seitlichen Lappen, die passgenau am Huf hochgezogen wurden. Die Hipposandale wurde mit Lederriemen am Huf befestigt und ermöglichte nur ein langsames, aber sicheres Gehen im Gelände. Diese durchschnittlich 1 kg schweren Steighilfen fanden vor allem vom Ende des 1. bis zum Beginn des 5. Jahrhundert Verwendung. Vorher gab es eine Art von Pferdeschuh, welche vor allem bei kranken Hufen Verwendung fanden.

Der Fund der Hipposandale ist unter anderem auch ein Beleg dafür, dass Obing an wichtigen Handelswegen lag.